Als Kinder sind wir im Nehmen, vor allem als Neugeborene. Füttern, Wickeln, zum Einschlafen gebracht und behütet werden, etc. Aber Kinder beginnen schon früh mit dem Geben und Teilen. Sie wollen beispielsweise ihre Eltern füttern, das Haustier oder Ihr Stofftier. Sie erkennen, dass die Eltern geben und wollen es ihnen nachmachen.
Wenn wir Eltern eines Babys oder von Kindern fragen, wie es ihnen damit geht, dass sie doch nur geben und nichts dafür bekommen, so werden sie vehement widersprechen. Die Kinder geben ihnen so viel, dass sie davor bewahrt sind, auszubrennen. Das Ganze geschieht oft ohne eine aktive Handlung der Kinder.
Wenn man dem so nachspürt, kommen berechtigte Zweifel, ob der wirtschaftliche Austausch von Leistung und Gegenleitung, Ware für Geld, Geld für Arbeit etc. den wir täglich praktizieren, eine viel zu vereinfachte, verzerrte Betrachtungsweise von Geben und Nehmen ist. Diese Betrachtung ist jedoch die Grundlage unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems. Es kommt die Frage auf, ob diese Vereinfachungen und Einschränkungen nicht vielmehr an der komplexen Wirklichkeit vorbeigehen?
Wenn Menschen bei oberflächlicher Betrachtung nur zu nehmen scheinen, so könnte die Frage in den Sinn kommen, was im System dysfunktional oder schiefgegangen ist und diese Menschen am Ausleben ihrer Potentiale hindert? Was könnte diese Menschen unterstützen, dass sie aus sich heraus wieder zu aktiven Subjekten der Gesellschaft werden?
Für uns als Gesellschaft sind diese Diskussionen viel fruchtbarer als Debatten zum Bürgergeld und der Migration, die auf Missgunst basieren.
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